Koffein

 

Koffein haltige Getränke sind: Kaffee aller Arten, schwarzer, weißer, grüner, Mate und Matcha-Tee, Cola, Energy- und Guaranadrinks.

Koffein dockt an die nikotinergen Rezeptoren unseres Körpers an, was zu einer anregenden Wirkung auf unser gesamtes Organsystem führt.

Einige dieser Wirkungen empfinden wir als angenehm – das schnellere wach werden am Morgen, die gute Verdauung, die bessere Leistungsfähigkeit, die geringere Notwendigkeit für Pausen, die bessere Konzentration. Viele Menschen können auch gut schlafen, obwohl sie Kaffee getrunken haben. Werbung und als pseudowissenschaftlich getarnte Werbung preist die medizinischen Vorzüge von Koffein an – es gibt in natürlichen Produkten immer Inhaltsstoffe, die auch eine positive Wirkung für unseren Organismus haben. Die gleichen positiven Wirkungen können Raucher übrigens auch für sich beanspruchen – weil Koffein und Nikotin dieselben Rezeptoren besetzen. Es käme aber keiner auf die Idee, rauchen als gesund zu bezeichnen.

Aber zahlen wir für diese anregende Wirkung auch einen Preis? Ja, natürlich! Es braucht keinen Wissenschaftler, der uns vorrechnet, dass die Anregung des Körpers auch Stoffe verbrauchen muss, die beschleunigte Verdauung letztlich weniger aufnimmt und schneller und mehr ausscheidet. Leider wird über diese logischen Folgen oft irreführend berichtet (und wie ich finde, im Buch von Dr. Greger zumindest etwas unvollständig).

Das Ergebnis langdauernden und intensiven Koffeinkonsums zeigt sich in der allgemeinärztlichen Praxis wie folgt: Vitalitätsverlust bis hin zum Burn-out und Depressivität, Magenerkrankungen und Verdauungsstörungen, Blasenentleerungsstörungen, Herzrhythmusstörungen und Herzrasen, Schlafstörungen, erhöhter Blutdruck, erhöhte Cholesterinbilanz, Bindegewebsschwäche, andere Folgen von Übersäuerung wie z.B. entzündliche Prozesse.

Dass diese Beschwerden, die man in der allgemeinärztlichen Praxis täglich bei seinen Patienten beobachten kann, als „nicht sicher bewiesenermaßen durch Koffein verursacht“ gelten, heißt nicht, dass sich das nicht tatsächlich aber genauso verhält und dieser Umstand einer Überprüfung des Einzelnen nicht standhalten würde. Wenn Sie an einer der o.g. Beschwerden leiden, versuchen Sie mal einen vollständigen Koffeinverzicht über zwei Monate einzuhalten – die meisten dieser Beschwerden werden wenn sie nicht gänzlich verschwinden so doch zumindest deutlich verringert werden (was keine medizinische Behandlung/Betreuung ersetzt!).

Koffein ist ein Genussmittel, d.h. es geht nicht um die nährende, sondern um die psychotrope Wirkung. Wie auch mit allen anderen Genussmitteln tricksen wir mit dem Gebrauch unsere normalen körperlichen Limitationen aus und gewöhnen uns diese Tricks gerne an, um nicht gleich die böse Formulierung zu benutzen, dass wir schnell danach süchtig werden, was aber so ist und was wir recht schnell daran merken können, was in uns gedanklich abgeht, wenn wir uns nur vorstellen, ganz auf diese Genussmittel zu verzichten. Also summa summarum – alle Genussmittel sind ungesund. Aber nicht jeder ist bei moderatem Umgang mit Genussmitteln krank oder kriegt Beschwerden oder erleidet überhaupt irgendwelche Folgen.

Wenn man körperlich sehr fit, das heißt auch sehr gesund ist, ist ein moderates Maß an Genussmitteln vermutlich nicht wesentlich lebensverkürzend oder schädlich.

Wenn man aber nicht so fit und gesund ist, können Genussmittel unsere Not rasch verschärfen und den meist schon bestehenden Burn-out oder sogar die Krankheit manifestieren und verschlechtern.

 

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